Liebe Mitglieder und Freunde unseres Vereins,

wir freuen uns, Euch in diesem Jahresbericht von den Aktivitäten unseres Vereins im Jahr 2021
zu berichten. Bedingt durch Corona war es leider wie in 2020 ein schwieriges Jahr für Uganda
und für unseren Verein. Schon wieder musste aufgrund der unklaren Coronalage das
Kartoffelfestivals in Elte als unsere Hauptspendenquelle abgesagt werden.

Während Deutschland und andere Industrieländer die Coronakrise hinter sich bringen,
fangen die Probleme in Afrika erst an.

Offiziell verzeichnet Afrika mit seinen knapp 1,3 Milliarden Einwohnern bislang ca. 4,8
Millionen Infektionen und knapp 140.000 Tote. Bei einem Anteil von ca. 14 % an der
Weltbevölkerung wären dies nur ca. 3 % der weltweit registrierten Infektionen und Todesfälle.
Hier sind Zweifel angebracht, da seit Jahren der Mangel an Daten einfachste Erhebungen
erschwert. Seit dem ersten Corona Fall vor ca. 20 Monaten hat Afrika viel Widerstandskraft
gezeigt. Doch die Langfristschäden für die afrikanische Wirtschaft dürften immens sein. Die
meisten Ugander sind Tagelöhner oder helfen im Familienbetrieb. Die verhängten Lockdowns
verstärken somit die Armut und den Hunger. Auch gibt es keinen Sozialstaat wie im Westen
mit Kurzarbeit Regelungen oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Des Weiteren trifft der
Klimawandel Uganda. Im Juni gab es sehr starke Niederschläge, die die Felder überschwemmt
haben und die Ernte vernichtet hat. Weiterhin kämpft Lwamagwa derzeit mit dem
Bananenerreger, der große Teile der Plantagen vernichtet.


Das Foto zeigt eine von Vincent Nakaana neu angelgte Bananenplantage, bei der unser Verein finanziell geholfen hat und die Thomas
Fendesack im November besichtigen konnte.

Wir haben uns in diesem Jahr daher weiter beim Aufbau von Plantagen und mit Coronahilfen
für Medikamente und Nahrungsmitteln engagiert.

Für viele Menschen in der Gemeinde Lwamagwa sowie in ganz Afrika gehören Bananen – vor
allem Koch-Bananen – zum täglichen Speiseplan und sind somit eines ihrer
Grundnahrungsmittel. Doch im Vergleich zu einer Pandemie, wie der des Corona-Virus
erscheint die Ausbreitung eines Krankheitserregers von Bananenstauden zunächst weniger
bedeutsam. Denn auch in Uganda bestimmt die Pandemie das tägliche Leben der Menschen.
Die Regierung Ugandas reagierte im Juni mit einem weiteren Lockdown auf die zuletzt
gestiegenen Fallzahlen in dem zentralafrikanischen Land. Die bisher schwierige Situation in
Uganda verschlimmerte sich dadurch weiter. Laut Informationen von Vincent waren die
Schulen zuvor teilweise geöffnet. Allerdings stiegen bereits seit längerem die Zahlen von
Corona-Infektionen bei Schulkindern, trotz Wechselunterrichts und stark eingeschränkten
Lehrplans. Die Preise für Lebensmittel und Verbrauchsgüter verteuerten sich beständig.
Zudem verloren viele Menschen ihre Arbeit in den größeren Städten, weshalb auch mehr
Menschen um Hilfe bei Vater Vincent baten.


Das Bild zeigt eine vom Bananenerreger befallende Staude.

Besonders Mütter mit Kindern fragten vermehrt nach ärztlicher Betreuung, Kleidung und
Lebensmitteln. Leider, so Pater Vincent, seien oft nicht genug Mittel vorhanden, um allen zu
helfen. Mit diesem Hintergrund wird deutlich, dass gerade die Versorgung mit Nahrungsmittel
wie Bananen von grundlegender Bedeutung ist.

Wir haben in diesem Jahr – trotz fehlender Einnahmen – insgesamt mit EUR 3.000,00 beim
Aufbau der Plantagen geholfen.


Stand der Wasserprojekte:


Lwamagwa:

Im November konnte Thomas Fendesack die lang geplante Uganda-Reise antreten, um die
entsprechenden Bohrprojekte zu begleiten bzw. sich vor Ort einen Überblick für zukünftige
Investitionen zu verschaffen.

Seit Februar 2020 haben wir eine Bohrung in einem Vorort von Lwamagwa – Kinota (36 km
von Lwamagwa entfernt) – geplant, um die Wasserversorgung der umliegenden Anwohner zu
verbessern. Im Bereich Kinota leben ca. 4.000 Menschen. Thomas Fendesack beauftragte hier
die Firma Watertech in Kooperation mit Hillary Galiwango für die Bohrung einen geeigneten
Standort zu finden. An der Kayonza Sub Parish Curch ergaben sich nach
Vermessungsuntersuchungen gute geologische Voraussetzungen.


Lage von Kinota südlich von Lwamagwa


Vincent mit Thomas Fendesack und den Arbeitern von Watertech Services nach Erfolgreicher Bohrung.

In den nächsten Wochen werden wir in Abstimmung mit Leif Knudsen von Watertech Services den Ausbau der Bohrlöcher besprechen und umsetzen.
Die Vorortbesichtigung ergab, dass in Abständen von 700 bzw.
1.300 Metern zur geplanten Neubohrungen bereits zwei Brunnen existieren, die jedoch
nicht mehr im Betrieb waren. Unser Ziel war es nun nicht nur einen neuen Brunnen zu erstellen,
sondern wenn möglich auch die bestehenden Bohrlöcher zu reaktivieren.

Wir sind sehr stolz, berichten zu können, dass die lang geplante
Bohrung und die beiden Brunnen reaktiviert werden konnten. Insbesondere die Neubohrung
gestaltete sich schwierig. Im ersten Versuch konnte kein Wasser gefördert werden. Der
zweite Versuch war nach unermüdlichem Einsatz von Thomas und den Arbeitern der Firma Watertech letztendlich
erfolgreich.

Wir haben uns entschieden zunächst einfache Handpumpen zu installieren, da im Vordergrund
steht zunächst möglichst wartungsarm den Zugang zu trinkbarem Wasser zu ermöglichen und ggfs. zu einem
späteren Zeitpunkt weitere Maßnahmen durchzuführen. Durch jetzt drei Wasserstellen
wird sich die Trinkwassersituation in Kinota deutlich verbessern.


Aus diesem Tümpel haben die Anwohner vorher Ihr Trinkwasser bezogen.

In den nächsten Wochen werden wir in Abstimmung mit Leif Knudsen von Watertech Services
den Ausbau der Bohrlöcher besprechen und umsetzen.


Vincent nach erfolgreicher Brunnenreaktivierung.

Katimba:

In Katimba konnte leider 6 Monate kein Wasser gefördert werden, da die Pumpe defekt war.
Gemäß Bericht von Hillary Galiwango ist hier ein entsprechender Austausch und
wahrscheinlich eine Regeneration notwendig. Wir haben hier Hillary bzw. Leif von Watertech
beauftragt die notwendigen Instandsetzungsarbeiten incl. Einbau einer neuen Pumpe
vorzunehmen. Durch den erhöhten Wasserdbedarf in Katimba werden wir im nächsten Jahr
prüfen inwieweit neue Wassertanks bzw. gegebenfalls eine zweite Bohrung notwendig
erscheint. Zunächst soll jedoch vordringlich der Brunnen reaktiviert werden.


Das Team von Hillary Galiwango bei der Inspektion des Brunnens in Katimba

Wir werden Alles daransetzen, die Wasserinfrastruktur voranzutreiben, da eine bessere
Wasserbewirtschaftung und erschwingliches Trinkwasser weiterhin von entscheidender
Bedeutung für die Beseitigung von Armut sind.

Kartoffeltag 2021:

Aufgrund der Corona-Restriktionen wurde das geplante Kartoffelfestival abgesagt.
Die Organisatoren des „Kartoffelfestivals“ in Elte konnten jedoch einen Kartoffeltag am
Heimathaus durchführen. Hier waren wir mit dem „Schweinepott“ zur Zubereitung der
geernteten Kartoffeln wieder im Einsatz. Leider haben wir jedoch jetzt bereits im 2. Jahr keine
Einnahmen generieren können, so dass es schwerer wird Projekte in Afrika durchzuführen.

Patenschaften:
Aktuell haben wir 20 Paten, die Schulkinder und Auszubildene über unseren Ausbildungs-
fonds fördern. Neben einer Ausbildungspatenschaft über unseren Partnerverein Ugandakreis
Heiligenstadt fördern wir aktuell sieben Schulkinder mit ca. EUR 200,00 pro Jahr und Kind
über den auf Schulkinder spezialisierten Verein Mwana Wange. Der Aufwand pro Jahr
beträgt aktuell insgesamt EUR 1.995,00.

Schlusswort:
Wir freuen uns auch in diesem Jahr unseren Beitrag für Afrika geleistet zu haben. Wir sind
überglücklich, dass wir endlich die geplanten Wasserprojekte trotz widriger Umstände
erfolgreich umsetzen konnten. Wir danken hier insbesondere Thomas Fendesack für seinen
Einsatz. Pandemiebedingt haben wir aktuell weniger finanzielle Mittel zur Verfügung. Nach
Inbetriebnahme werden wir unsere Geldreserven zunächst aufgebraucht haben. Daher bitten
wir alle Unterstützer unseres Vereins mitzuhelfen, wie wir durch andere bzw. weitere
Spendenquellen die notwendigen finanziellen Mittel erhalten, um in den nächsten Jahren
weitere Projekte zur Verbesserung der Lebenssituation der Menschen in Uganda umsetzen zu
können.
Vielen Dank an alle Spender und Unterstützer unseres Vereins.

Karl-Heinz Wild Ralf Dinkels
1. Vorsitzender 2. Vorsitzender

Hilfe für Menschen in Uganda Freundeskreis Pater Vincent e.V.
Schmitz Kämpken 33
48432 Rheine

Karl Heinz Wild:
Tel.: +49 (0) 59 75 89 03

Ralf Dinkels:
Tel.: +49 (0) 59 75 91 94 94

info@freundeskreis-pater-vincent.de