Liebe Mitglieder und Freunde unseres Vereins,
wir freuen uns, Euch in diesem Jahresbericht von den Aktivitäten unseres Vereins im Jahr 2023 zu berichten.
Uganda litt insbesondere in diesem Jahr durch die Folgen des Klimawandels. Die Trockenzeit war in diesem Jahr ungewöhnlich lang und dies mit deutlich höheren Temperaturen. Dies hat sich entsprechend auf die Böden, Pflanzen und Tiere und die allgemeine Umwelt ausgewirkt. Da der Lebensunterhalt hauptsächlich durch landwirtschaftliche Tätigkeiten erzielt wird, sind die Auswirkungen entsprechend erheblich. Die Ernte fiel daher stark ab, was zu Nahrungsmittelknappheit führte.
Seit Ende November regnet es in Uganda so heftig, dass das Transportministerium erklärte, dass während der andauernden Regenfälle schnelle Maßnahmen zur Behebung von Schäden nicht möglich sind. Katastrophenminister Musa Ecweru will zwar Geld für die Beseitigung von Schäden zur Verfügung stellen. Doch Uganda ist mit den Kosten in Höhe von drei bis sechs Milliarden, die der Klimawandel verursacht, sowieso schon heillos überfordert. Dies übersteigt die Ausgaben, das Land selbst für Bildung und Gesundheit zur Verfügung stellt.
Der Konflikt in der Ukraine hat den Welthandel gestört und die Lebenshaltungskosten ansteigen lassen, was die Armen unverhältnismäßig stark betrifft. Auch der Klimawandel gefährdet die Armutsminderung erheblich. Kurzfristprognosen zufolge leben im Jahr 2023 noch immer ca. 8 % der Weltbevölkerung, also ca. 670 Millionen Menschen, in extremer Armut.2
Unsere Hilfe ist hier daher weiter dringend nötig, um vor Ort der Perspektivlosigkeit der Menschen in Afrika zu begegnen.
Stand der Wasserprojekte (zahlt ein auf das Ziel Nr. 6 der vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung)
Lwamaggwa:
Das in 2021 gestartete Projekt in der Untergemeinde Kayonza (Gemeinde Lwamagwa, Diözese Masaka) konnte in diesem Jahr mit weiteren Leitungsinstallationen abgeschlossen werden. Das Bohrloch hat seit Inbetriebnahme im Jahr 2022 eine Ausbeute von ca. 3,5 Kubikmeter Wasser pro Stunde. Es wurde neben der Bohrung eine Pumpe, die über Solarstrom betrieben wird, und ein Wassertank mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Liter Wasser installiert. Im Jahr 2023 wurde ein Wasserverteilungsnetz und weitere Wasserentnahmepunkte errichtet. Das Projekt war insgesamt vom finanziellen Aufwand in Höhe von insgesamt EUR 27.521,27 (davon EUR 22.218,27 in 2022 (Bohrung/Tank/Solaranlage) und EUR 5.303,00 in 2023 (Leitungsnetz)) für uns sehr herausfordernd. Insbesondere durch größere Spenden – wie z.B. der Irmgard Pfeiffer Stiftung – konnten wir das Projekt letztendlich stemmen.
Im Bereich Kayonza/Kinota leben ca. 4.000 Menschen. Hier gab es bislang keinen Brunnen. Das Wasser wurde bisher aus einem Tümpel entnommen, mit der Folge, dass insbesondere Kinder an Durchfallerkrankungen litten. Dem ist nun Abhilfe geschaffen.
Die Fotos zeigen die Arbeiten bzgl. Verlegung des Leitungsnetzes und Wasserentnahmestellen.
Im Jahr 2024 planen wir nun in einer weiteren Nachbargemeinde (Kafumbira Village) eine neue Wasserbohrung. Die Gemeinde liegt auch im Verantwortungsbereich von Vincent Nakaana und verfügt derzeit noch über keinen Zugang zu Trinkwasser.
Das Bild zeigt den Tümpel an dem derzeit die Dorfbewohner Ihr Wasser beziehen.
Das nicht filtrierte und kontaminierte Wasser wird mit Kanistern ins Dorf gebracht.
Das Bild zeigt Kafumbira. Keine Strassen, Kein Abwassersystem, Keine Sanitären Anlagen. Kein Zugang zu sauberen Wasser.
Das Bild zeigt Hillary Galiwango von Galiwater (links) und Pfarrer Vincent Nakaana (rechts) bei der Begehung der Gemeinde.
Aktuell gehen wir von Gesamtkosten von ca. EUR 27.000,00 aus. Für eine komplette Umsetzung mit Solaranlage, Tank- und Leitungssystem stehen uns derzeit noch nicht ausreichend Mittel zur Verfügung. Wir werden jedoch alle Anstrengungen unternehmen die nötigen Spenden in 2023/2024 zu erhalten, um den nicht nachhaltigen Status Quo der Gemeinde schnell zu verbessern.
Kaffee-/Bananenplantagen: (zahlt ein auf das Ziel Nr. 2 der vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung)
Im September erhielten wir von Vincent ein Update bzgl. der aktuellen Situation der Pfarrprojekte Kaffeeanbau, Bananenplantagen und Kuh Farm, die wir entsprechend finanziell unterstützen. Anfang des Jahres berichtete Vincent bereits über Probleme durch die schlechten Witterungsbedingungen, so dass wir für Dünger für die Bananen- und Kaffeeplantagen für die Reparaturen der Koppel und Unterstützung der 12 kommunalen Bauerngruppen in den 6 Untergemeinden EUR 2.500,00 zur Verfügung gestellt haben. Folgend zeigen wir ein paar Impressionen bzgl. der landwirtschaftlichen Aktivitäten und Nachweis bzgl. der Verwendung der Gelder:
Die Bilder zeigen Arbeiter beim Aufladen & Entladen von Gras zum Mulchen der Bananenplantagen.
Kaffeeblüte Anfang September 2023 – Arbeiter bringen organischen Dünger in die Kaffegärten
Die Sämlinge werden zur Pflanzen zusammengesetzt Vincent überwacht den „Kaffeekindergarten“
Patenschaften: (zahlt ein auf das Ziel Nr. 4 der vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklungen)
Aktuell unterstützen 20 Paten unseren Ausbildungsfonds. Damit fördern wir seit 2023 acht Schulkinder mit ca. EUR 300,00 pro Jahr und Kind über den auf Schulkind Förderung spezialisierten Verein Mwana Wange. Der Aufwand pro Jahr beträgt aktuell insgesamt EUR 2.481,00. Aufgrund der gestiegenen Kosten in Uganda reichen die Patenzahlungen derzeit daher nicht aus, so dass wir zunächst als Verein eine Unterdeckung von EUR 531,00 p.a. finanzieren. Im Jahr 2024 wollen wir neue Paten gewinnen bzw. bei bestehenden Patenschaften um eine freiwillige Erhöhung der Beiträge bitten.
Schlusswort:
In Afrika verbessert sich zwar insbesondere im ländlichen Bereich insgesamt der Zugang zu Trinkwasser, Sanitärversorgung und Hygiene. Im Jahr 2022 hatten jedoch weltweit immer noch 2,2 Milliarden Menschen keine sicher verwaltete und 703 Millionen davon keine einfache Trinkwasserversorgung, 3,5 Milliarden Menschen keine sicher verwaltete und 1,5 Milliarden davon keine einfache Sanitärversorgung, sowie 2 Milliarden Menschen zu Hause keine einfache und 653 Millionen davon überhaupt keine Gelegenheit zum Händewaschen mit Wasser und Seife2. Insbesondere Afrika liegt hier im Verhältnis zu anderen Weltregionen deutlich zurück. Es gibt daher weiterhin viel zu tun.
Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr unseren Beitrag für Afrika leisten konnten. Uns ist sehr wohl bewusst, dass wir allein die Welt nicht retten können. Aber wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet, können große Dinge bewegt werden.
Wir hoffen möglichst kurzfristig über Spenden die nötigen finanziellen Ressourcen aufzubauen, um die neue geplante Bohrung Anfang nächsten Jahres in Angriff nehmen zu können.
Vielen Dank an alle Spender und Unterstützer unseres Vereins.
Karl-Heinz Wild Ralf Dinkels
1. Vorsitzender 2. Vorsitzender
Quellverzeichnis:
1Bericht von Mwana Wange aus Halle (Informationsblatt 1+2/2023)
2Bericht der Vereinten Nationen zum aktuellen Stand der Nachhaltigen Ziele.
3Weltbildungsbericht 2023 UNESCO