Ein Bild wie vor gut fünfzig Jahren bot sich Vorbeifahrenden und Spaziergängern am Samstagvormittag auf einem Acker am Heimathaus Elte. Ein alter Trecker fuhr mit der historischen Wühlmaus über das Feld, zahlreiche Kinder, die mit mit Gummistiefeln und Matschhose gut gerüstet waren, folgten ihm und hoben die frisch gerodeten Kartoffeln vom Boden auf. „Das ist wie eine Schatzsuche und macht echt Spaß“, waren sich die Mädchen und Jungen der Johannesschule Mesum/Elte einig. Unermüdlich marschierten sie über das Feld, sammelten die Kartoffeln ein und füllten die Feldfrüchte in Eimer, Kisten und Schubkarren.
Die Idee für die kindliche Kartoffelernte stammt von den Organisatoren des Kartoffel-Festivals.„Eigentlich hatten wir die historische Kartoffelernte während des Festivals geplant und das wäre genau an diesem Wochenende. Doch wegen der Corona-Krise findet das Event ja leider nicht statt“, erklären Andre Fendesack und Robert Wessling von der Bürgerinitiative Dorf.Land.Zukunft. (DLZ) etwas traurig.
Zusammen mit den Vertretern der SG Elte, der Ludgeruschützengilde Elte, dem Freundeskreis Pater Vincent und der Gemeinde – Caritas Elte bilden sie das Organisationsteam des Festivals. Umso glücklicher machte sie die Idee eines „Kartoffeltag´s“, an dem die Helfer gemeinsam mit den Schülern der Johannesschule Mesum/Elte die Kartoffelernte einbringen.
„So lernen die Kinder, dass die Kartoffel nicht einfach nur aus einem Supermarkt-Regal kommt und dass die Ernte für die Menschen damals viel mühevolle Handarbeit bedeutete“, sagt Mitorganisator und 1. Vorsitzender der Ludgerusschützengilde Elte, Ulrich Limbrock. Bernd Lunkwitz, ebenfalls Mitorganisator und Geschäftsführer der SG Elte erinnert sich noch gut an seine eigene Kindheit, als es noch selbstverständlich war, nach dem Schulunterricht Kartoffeln zu sammeln: „Das war ein echter Knochenjob!“
Aufgeteilt in kleinen Gruppen, machten die Mesumer Schüler den Anfang. Kaum war der Kartoffelacker wieder freigegeben, stürmten die Elter Kids auf das Feld und sammelten was das Zeug hielt, so dass die Eimer von Kartoffeln nur so überquollen. Immer wieder waren begeisterte Ausrufe der Kinder zuhören, wenn wieder ein schöner, großer Kartoffelkönig gefunden wurde oder manche Kartoffeln wie Tiere oder auch Herzen geformt waren.